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Bei den "Coolen" ist alles möglich: Endlich 18!

Bad Camberg.
Gerade mal 18 Jahre alt und schon Legende! Die Rede ist natürlich von den "Coolen", die unter dem Motto "Endlich 18" eine rauschende Geburtstags-Party im Bürgerhaus steigen ließen. Die ganze Stadt war dazu eingeladen, und alle kamen, Männlein wie Weiblein in praktisch jeder Altersklasse, vom Kleinkind bis zum Senior wollten beim musikalischen Geburtstagsfest dabei sein.

Die Bühne ward zum Party-Keller, T-Shirts aus zwei Jahrzehnten hingen an der Leine, Ein großes Plakat mit dem typischen Schriftzug der Coolen zierte die Bühne. "Music is my Life" konnte man darauf lesen und auf dem rosaroten Plüschsofa im Hintergrund stieß man mit Sekt auf die neue "Volljährigkeit" an, bevor man sich zum ersten Vortrag aufstellte.

Das Programm bot eine bunte Folge aus Neu und Alt. Aktuelle Einstudierungen wechselten mit bekannten und beliebten Liedern und Schlagern. Worauf beruht nun die Anziehungskraft dieser 16 Sängerinnen und Sänger? Ist es das Outfit, ganz in Schwarz mit dunklen Sonnenbrillen, oder trifft der rasante Mix aus Schlagern, Jux und Rhythmus den Geschmack der Massen? Sind es die brillanten Solisten, die in die Vortragsfolge wie Perlen eingestreut sind oder ist es die Spritzigkeit, der Witz, der das A-cappella-Ensemble auszeichnet? Es ist der Chor als Ganzes, das sichere Zusammenspiel, sowohl der Stimmen als auch der Choreografie, denn was so locker und spontan herüberkommt, bedarf der Regie im Hintergrund.

Sie wechseln nach Bedarf die Plätze, formieren sich zu kleinen Gruppen, untermalen rhythmisch die Melodien der Solisten, wiegen sich im Takt zu ihren Liedern, sprühen nur so von witzigen Einfällen und strahlen dabei eine Menge guter Laune aus. Die setzt sich in den Saal hinein fort und zaubert ein Lächeln auf die Gesichter.

Fast jeder im Ensemble ist ein Solist und ein Schauspieler, Vielseitigkeit ist gefragt! Holger Lenz, mit Batschkapp und grünem Kittel, sorgte als Hausmeister zwischendurch für Ordnung und produzierte mit seinem begriffstutzigen "Sohn" (Bruno Peuser), Gag auf Gag. Dann wieder setzte er mit seinem "Wiegenlied für einen Löwen" ein Highlight im Programm. Helga Goretzko glänzte mit "Cecilia", und selbst die Zuhörer hatten ihren Part zu singen oder riefen fröhlich "Der Papa hat die Flasch in der Tasch". Hawaii-Gitarren, Jazz-Saxophone, lustige Wortduelle und plötzlich auch ein poetisch-zartes Liebeslied: bei den Coolen ist alles möglich. Ulrich Diehl, der langjährige Leiter der Gruppe, die sich aus dem Bad Camberger MGV von 1846 formierte, strapazierte die Lachmuskeln mit seiner Dirigenten-Parodie und dann bahnte sich auch schon der Schluss an. Doch der zog sich in die Länge, denn der Applaus wollte nicht enden und die Coolen hatten ja auch noch Zugaben auf Lager.

Nassauische Neue Presse, 12.11.2008, Cilly Plescher